zu Bedřich Smetana: 'Die Moldau'
Bleistift, Buntstifte, Pastell, Acryl
50 x 70 cm
In Privatbesitz
Inspiration
Versunken in erwartungsvolle Leere,
sehnst du begierig das Ungewisse herbei.
Beharrlich schweigt alles Befragte
- stille Reflexion unsagbarer Sehnsucht.
Keine Worte,
keine Formen noch, die sich der Fassbarkeit näherten,
nur ziellose Ahnungen, herrenlose Segmente deiner Bestimmung,
unkenntlich in ihrer Freiheit.
Ungezähmt lässt du sie weiterziehen.
Da erhebt sich sanfter als ein Frühlingshauch
der Wirbelwind der Imagination
über das starre Schweigen der Sinne.
Behutsam verströmt er sich weiter
an die lauschende Atmosphäre,
Fragment für Fragment einem ersten Ausdruck entgegen.
Immer noch zögern die Erscheinungen
Noch hüllt der Nebel deiner Fragen die Antworten ein.
Den Duft des Erlebten sorgsam in dir bewahrend,
nimmst du lächelnd Abschied von deinen Gedanken,
nimmst Abschied wie von erwachsenen Kindern,
- da hält sogar die Zeit mit dir den Atem an.
Und erst jetzt,
im Augenblick vollkommenen Innehaltens,
spürst du es:
Strahlend gebiert sich das ewig Beobachtende
seine ersten schüchternen Formen.
- - Es beginnt.
© Marc Andeya-Trefny